Polyneuropathie in Füßen und Beinen verstehen 2025

Polyneuropathie in Füßen und Beinen ist eine chronische Nervenerkrankung, die Millionen Menschen in Deutschland betrifft und besonders im Alter zunimmt. Wer die Ursachen, Symptome und aktuellen Behandlungsoptionen kennt, kann Beschwerden gezielter begegnen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die wichtigsten Fakten, Therapieansätze und Tipps zur Selbsthilfe für das Jahr 2025.

Polyneuropathie in Füßen und Beinen verstehen 2025

Was ist Polyneuropathie?

Polyneuropathie beschreibt Erkrankungen der peripheren Nerven, also der Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Besonders häufig sind die langen Nervenstränge in Füßen und Beinen betroffen, weshalb viele Betroffene zuerst Kribbeln, Taubheit oder brennende Schmerzen in diesen Regionen wahrnehmen.

Ursachen: Warum entsteht Polyneuropathie?

Die wichtigsten Ursachen für Polyneuropathie in Deutschland sind:

  • Diabetes mellitus: Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Nervenzellen.
  • Chronischer Alkoholmissbrauch: Alkohol und seine Abbauprodukte beeinträchtigen die Nervenversorgung.
  • Vitaminmangel: Besonders ein Mangel an Vitamin B12, B1 und B6.
  • Medikamente: Zum Beispiel bestimmte Chemotherapeutika oder Antibiotika.
  • Umweltgifte: Schwermetalle, Lösungsmittel und Pestizide.
  • Seltene Ursachen: Erbkrankheiten, Infektionen oder Autoimmunerkrankungen.

Typische Symptome – woran erkenne ich Polyneuropathie?

Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Kribbeln, Ameisenlaufen oder „einschlafende“ Füße
  • Brennende oder stechende Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Schwäche oder Muskelschwund, besonders im Unterschenkelbereich
  • Störungen des Temperaturempfindens
  • Unsicherheit beim Gehen, erhöhte Sturzgefahr

Nicht jeder Betroffene leidet unter allen Symptomen – die Ausprägung ist individuell.

Diagnose: Wie wird Polyneuropathie festgestellt?

Erste Anlaufstelle ist meist der Hausarzt. Nach einer ausführlichen Anamnese folgen:

  • Neurologische Untersuchung (Sensibilität, Reflexe, Muskelkraft)
  • Nervenleitgeschwindigkeit-Messung (ENG)
  • Blutuntersuchungen (Diabetes, Vitaminstatus, Nierenfunktion)
  • Weitere Tests bei Verdacht auf spezielle Ursachen

Eine frühe Diagnose ist wichtig, um Folgeschäden und Komplikationen wie unbemerkte Verletzungen zu vermeiden.

Behandlung 2025: Welche Therapien sind sinnvoll?

Eine Heilung ist selten möglich, aber die Beschwerden lassen sich oft gut lindern. Entscheidend ist die Behandlung der Grunderkrankung – etwa durch optimale Blutzuckereinstellung bei Diabetes oder Verzicht auf Alkohol. Weitere Bausteine sind:

Medikamentöse Schmerztherapie

  • Antiepileptika (z. B. Pregabalin): Dämpfen überaktive Nervensignale
  • Bestimmte Antidepressiva: Wirken gegen chronische Nervenschmerzen
  • Lokale Schmerzpflaster mit Capsaicin (Paprikaextrakt) oder Lidocain
  • Opioide: In schweren Fällen und nur kurzfristig unter ärztlicher Aufsicht

Hinweis: Viele herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen sind bei Polyneuropathie wenig wirksam.

Physio- und Ergotherapie

  • Kräftigung und Gangschulung beugen Stürzen vor
  • Gleichgewichtsübungen verbessern die Mobilität
  • Ergotherapie hilft bei Alltagsproblemen (Feinmotorik, Selbstversorgung)

Natürliche und ergänzende Therapien

  • Alpha-Liponsäure: Antioxidans, vor allem bei Diabetes-assoziierter Polyneuropathie (z. B. 1200 mg/Tag)
  • Vitamin B12, B1, B6: Nur bei tatsächlichem Mangel supplementieren
  • Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen Nervenfunktionen
  • Kräuter wie Kurkuma und Helmkraut: Können Schmerzen lindern
  • Magnesium: In Absprache mit dem Arzt, kann Muskelkrämpfe reduzieren

Hausmittel und Selbsthilfe

  • Regelmäßige medizinische Fußpflege, um Verletzungen vorzubeugen
  • Fußgymnastik und Bewegung, um Muskelabbau zu verhindern
  • Wärmeanwendungen (z. B. Fußbäder), jedoch vorsichtig bei gestörter Temperaturwahrnehmung
  • Verzicht auf Alkohol und Rauchen
  • Gesunde Ernährung, möglichst vitamin- und mineralstoffreich
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 Liter täglich)

Alltag und Lebensqualität verbessern

Moderne Polyneuropathie-Therapie ist multimodal – das heißt, sie kombiniert medikamentöse, physio- und ergotherapeutische sowie natürliche Ansätze. Neben der medizinischen Behandlung ist die Anpassung des Alltags wichtig:

  • Rutschfeste Schuhe und gut ausgeleuchtete Wohnräume senken das Sturzrisiko.
  • Hilfsmittel wie Gehstöcke können Sicherheit geben.
  • Austausch in Selbsthilfegruppen hilft, Erfahrungen und Tipps zu teilen.

Welche Ärzte und Kliniken helfen 2025?

  • Hausärzte koordinieren die Erstdiagnostik und Behandlung.
  • Neurologen übernehmen die spezialisierte Therapie und Langzeitbetreuung.
  • Schmerzambulanzen und Rehakliniken bieten interdisziplinäre Programme.
  • Online-Portale wie „Das Rehaportal“ und Patientenvereine unterstützen die Suche nach spezialisierten Einrichtungen.

Ausblick und Fazit

Polyneuropathie in Füßen und Beinen bleibt auch 2025 eine Herausforderung – doch mit moderner Diagnostik, gezielten Therapien und individueller Unterstützung ist eine deutliche Linderung der Beschwerden möglich. Wer die Ursachen kennt, auf eine gesunde Lebensweise achtet und medizinische Hilfe nutzt, kann seine Lebensqualität oft spürbar verbessern.

Quellen

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